Invertiertes Bild des Bruichladdich Schriftzuges an der Destillerie

Stranger Laddie 4

Heute wieder eine Runde durch die seltenen Spezialitäten von Bruichladdich. Zwei Rhinns, ein Lochindaal dürfen ins Glas.

Rhinns 2011 – Claxton’s for CWAS

Eine Flasche Rhinns 2011 von Claxton's

Abgefüllt von Claxton’s für CWAS (keine Ahnung wer oder was das ist) kommt dieser Rhinns aus einem Oloroso Sherry Octave. D.h. wenige Flaschen, genauer gesagt 71. Mit “milden” 59,9% kam er in die Flasche. Link zur Whiskybase

Nase: Merkbarer Alkoholdunst, gefolgt von Tabak, Erde und Pilzen. Dann Granatapfel, kalter Rauch, künstliche rote Fruchtaromen, etwas Vanille, Keks und Trockenfrüchte. Außerdem eine leicht saure Note, aber nicht die übliche Butternote, die ich in Port Charlottes finde.

Mund: Rauch, Gummiabrieb, Saft von roten Früchten, Chili, Tabak, Schokolade und Brühe im Verhältnis 1:5. Eine vegetale Note, die ich nicht so recht packen kann.

Abgang: Mild, trotz der hohen Prozente. Etwas von dieser Keksenote. Jetzt mit Bitterstoffen dazu. Wenn man ihn sehr schnell schluckt, dann packt doch recht gut zu. Auf eine angenehme Art. Gummi, wieder die Säure. Das ist aber alles in guter Balance.

Fazit: Solide. Oder eher wirklich lecker. Das ist aber auch ziemlich fordernd. Wasser kann man zugeben, muss aber aus meiner Sicht nicht sein. Er verändert sich damit aber deutlich. Deshalb gut das mal auszuprobieren. 88/100
P.S.: Ich mag diese Flaschenform wirklich nicht. Vor allem der Tropfrand und der Durchmesser der Ausgussöffnung sind schlicht eine Frechheit. Das hat aber natürlich keinen Einfluss auf meine Punkte.

Rhinns 2011 – Svenska Eldvatten

Eine Flasche Rhinns 2011 von Svenska Eldvatten

Svenska Eldvatten hatte für den hier etwas mehr Flaschen zur Verfügung. Liegt natürlich an der Fassgröße. Im 1st Fill Bourbon Barrel Nummer 8 waren 238 Flaschen mit 59,3%. Was es mit der Katze mit Krönchen auf sich hat – keine Ahnung. Link zur Whiskybase

Nase: Salzzitronen, Vanille, staubiges Holz, erdiger Torf, Kohlenstaub. Champignons und Parmaschinken. Oder vielleicht auch Carpaccio.

Mund: Sehr vegetale und erdige Torfnoten. Wieder das Salz. Die Zitronen sind jetzt eher in Form von Schalen vorhanden. Und später dann noch in einer Marinade. Ich muss sagen: für fast 60% ist das extrem intensiv. Im Übergang zum Abgang hab ich plötzlich eine Erinnerung an einen Badezusatz für Erkältungsbäder.

Abgang: Ich lieb es einfach. Rohes Fleisch, mit ordentlich Salz drauf, Pfeffer, Olivenöl, Zitrone. Und in dieser Form quais sogar für Veganer geeignet. Außerdem ist da natürlich immer noch die erdige Torfnote. Es gibt auch noch ein paar Bitterstoffe dazu.

Fazit: So mag ich das. Wunderbares Bourbon Cask mit der Intensität der Jugend, genau auf dem Weg diese loszuwerden. Verrückt intensiv, bereits ziemlich komplex und vielleicht noch ein wenig ein loses Puzzle und noch kein vollständiges Bild. 90/100

Lochindaal 2007 – Private Cask Loch Na Dàla

Eine Flasche Lochindaal 2007 Loch Na Dàla Private Cask

Weiter geht es mit einem Lochindaal. Also technisch gesehen deutlich torfigeren Whisky (50ppm). Das Private Cask Bourbon Barrel enthielt 247 Flaschen mit 63,3%. Link zur Whiskybase

Nase: Erdiger Mezcal und süßliche Torfnoten. Vielleicht etwas Honig. Vanille, Parafine, Wachs, Lampenöl ergänzen. Mit etwas Luft kommt Leder, eine Wiese direkt an der Grasnarbe. Die Torfnote ändert sich auch noch und kriegt eine Meeresbrise dazu.

Mund: Bittersüß, aber auch pfeffrig und salzig. Nach ein paar Runden kommen herbale Bitterstoffe, Honigsirup und erdige Torfnoten. Apfelschale, Zitronensaft und verbrannter Espresso mit drei Tropfen Vanillehafermilch.

Abgang: Uff. 63%… holla. Wärmt ganz gut. Dazu kommen aschige Torfnoten. Wird leicht trocken und gleichzeitig immer rauchiger und “kohliger”.

Fazit: Ziemlich anspruchsvoll, auf verschiedene Weise. Hier kann man wirklich gut mit Wasser spielen aber ich empfehle auf jeden Fall in mal pur zu probieren, um diese Sensation Raum zu geben. Gleichzeitig feuern alle Geschmacksnerven, während der Körper einem erklärt das hier was nicht stimmt mit dem was man trinkt. 😉 Ich verstehe wenn das hier nicht für jede Person ist – ich finds leider geil. 90/100

Heavenly Peated

…steht auf dem Label des Loch Na Dàla. Aktuell sind die Beiträge kurz, deshalb habe ich dem auch nichts hinzuzufügen.

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Bilder: Eigene Anfertigung
Samples: Eigene Flaschen