Ein Kilkerran-Doppel, dritter Satz
Diesmal musste ein Spieler ausgetauscht werden. Sonst gab es zum heavily peated immer den acht Jahre alten in Fassstärke dazu. Diesmal gibt es den irgendwie nicht. Dafür konnte ich eine Flasche zum Virtual Open Day ergattern. Das ist doch bestimmt in würdiger Nachfolger, oder?
Kilkerran 14-year-old Virtual Open Day 2020
Dreifach destilliert und 14 Jahre im Re-fill Bourbon Casks. Wieviele Fässer ist nicht bekannt und damit auch nicht die Flaschenzahl. Die fassstarke Abfüllung hat auf jeden Fall 57,8%. Verkauft wurde die Abfüllung anlässlich der virtuellen Variante des Campbeltown Open Day. Link zur Whiskybase
Nase: Ein Strauch Rosen duftet vor sich hin. Das geht dann über zu Süßigkeiten, gesprenkelt mit Rosenwasser. Apfel- und Birnendrop, mit Vanillezuckerstaub. Johannisbeergelee oder eher Wackelpudding. Honig auf unreifen Mangospalten. Faszinierend, dass hier noch eine weitere Dimension platz hat. Seegras und in Salzwasser pochierte Mandeln.
Mund: Wachsig und mineralisch mit Pfeffer und Zitrone. Dazu Salz und Seegras. Wunderbar süßes Karamell überzieht eine dezente Fruchtnote. Erdbeeren und Äpfel würde ich sagen.
Abgang: Wärmend klingt der Malt aus. Mit Zitronenspalten aus dem Mineralwasserglas, Vanille und einer dezenten Rauch- bzw. Torfnote. Eine grüne Note, Richtung frisch gebrochener Äste und Gras, kommt dazu. Ein paar Bitterstoffe kommen mit Mandeln dazu.
Fazit: Aus meiner Sicht eine wunderbare Wahl für ein Festivalbottling. Viel Tiefe an der man sich festbeißen kann, die man verkopfen kann und über die man fachsimpeln kann. Gleichzeitig aber wunderbar trinkig, zum Teilen und Anstoßen. 89/100
Kilkerran Heavily Peated Batch 3
Die dritte Ausprägung dieser Reihe hat 59,7%. 80% der verwendeten Fässer waren Bourbon Casks, 20% Sherry. Über Anzahl der Flaschen oder gar ein Alter ist nichts bekannt. Link zur Whiskybase
Nase: Erdiger Rauch und dampfender Torf überdecken eine Zeit lang die Aromen. Danach schleichen darunter eine ganze Menge Früchte heraus. Pfirsich, Aprikose, Ananas, Birne und sicher noch einiges mehr. Dazu kommt eine saure Note. Sauerteig und säuerliche Kaffeebohnen. Auch Vanille und Getreidenoten sind mit dabei.
Mund: Eine Kombination aus süßen Torfnoten und erneut einigen Früchten. Dazu kommt noch ein schöner Holzton. Der hohe Alkoholgehalt bringt noch ein wenig Pfeffer dazu. Das passt sehr gut.
Abgang: Erneut spielen Salz und Torf eine Rolle, genauso wie trockene Äste. Bitterstoffe sind im sehr angenehmen Bereich. Immer wieder dürfen auch die Früchte wieder ran. Passt.
Fazit: Ein sehr stimmiger Auftritt! Das Level ist wieder ein Stück höher. Ich freue mich nicht nur darüber. Alleine die Entwicklung über Jahre hinweg begleiten zu dürfen ist eine Freude. Dennoch ist dies immer noch ein sehr junger Malt. Sollte man im Hinterkopf behalten. 86/100
Tolles Niveau!
Wieder ein schönes Doppel. Auch wenn der 14-jährige sicher der klar besser Malt ist. Die Evolution des Heavily Peated ist eine Freude für sich!
Bilder: Eigene Anfertigung | Samples: Eigene Flaschen
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