Drei von einer [Destille]: Laphroaig again.

Ich mache ja kein Geheimnis daraus: Laphi hat es mir angetan. Deshalb hab ich auch die Gelegenheit genutzt und unter anderem auf der Whiskymesse in Limburg einige davon probiert. Hier der erste Schwung davon.

Signatory Vintage Cask Strength Collection, 20 Jahre, Jahrgang 1990, 52,6% Bourbon Barrel, Fass 85

Nase: Eher zurückhaltende Nase für einen Laphi aber deshalb nicht schlecht. Wie ein Lagerfeuer das schon zwei Tage aus ist. Eine Schinkenräucherkammer in der schon länger nicht mehr geräuchert wurde und in der jetzt ein paar Bandagen rumliegen.

Mund: Im Mund wird der Torf präsenter, die medizinische Note bleibt sehr dezent. Untypisch für einen Laphi finde ich etwas Orange

Abgang: Der Abgang ist stimmig und mittellang. Etwas metallisch, aber auch das ist wirklich gut eingebaut.

Fazit: Sehr lecker und vielschichtig. Hat für mich wenig offen gelassen und hat damit satte 89 Punkte verdient!

Malts of Scotland selected & bottled for The Whisky Village Nürnberg 2017, 2004-2017 , 56,2%, Caribbean Rum Cask, Fass 17016

Ein Experiment von MoS: 13 Jahre in einem Rumfass. Ich bin skeptisch. Normalerweise würde man bei sowas nur die letzten Monate ein Finish mitgeben. Aber auf der anderen Seite: Bei sowas dominantem wie Laphroiag braucht es ggf. mehr Zeit. Aber probieren geht sowieso über studieren….

Nase: Oh der Rum ist wirklich präsent. Dazu kommt Trockenheit wie bei sehr trockenen Rotweinen und etwas Asche.

Mund: Hier ist der Rum zum Glück nicht ganz so dominant. Dafür ist verkohltes Holz zu finden.

Abgang: Die Asche ist wieder da, der Torf kommt erstmals stärker durch und auch etwas Süße. Gleichzeitig bleibt er trocken.

Fazit: Nun, kann man machen… muss man aber nicht. Der Whisky ist ohne Frage gut, aber überragend wird er durch das ungewöhnliche Fass nicht. 84/100

Cairdeas Feis Ile 2016, No age statement, 51,6%, Ex-Bourbon & Madeira Hogshead Finish

Die Cairdeas Abfüllungen werden jedes Jahr mit großer Vorfreude von der Whiskycommunity erwartet. Bei diesen Abfüllungen macht Laphroiag immer etwas spezielles. In diesem Fall ist es ein Fassfinish in einem Madeirafass. Das gibt dem Whisky auf jeden Fall eine ungewöhnliche roségoldene Farbe. Mal sehen wie er geschmacklich ausfällt.

Nase: In der Nase ist er trocken und metallisch. Man findet Verbände, eine medizinische Note aber auch Seetang und rote Johannisbeeren.

Mund: Der medizinische Touch wird stärker, dazu kommt rosa Pfeffer, Melasse und Gojibeeren. Auch hier ist wieder einiges an Lagerfeuer am Start.

Abgang: Wenn man Torffeuer karamellisierten könnte: So würde es schmecken. Dazu noch  Jodtinktur und ja irgendwo ist da ein Fass… aber ob das jetzt eindeutig als Madeira zu identifizieren ist? Ich weiß es nicht. Er bleibt auf jeden Fall lange. Vor allem der Rauch und die Bitterstoffe.

Fazit: Gefällt mir besser als das Rumexperiment. Ist aber auch nur ein Finish, ich glaube das macht einen deutlichen Unterschied. Vielleicht nicht der beste Cairdeas aller Zeiten aber ich hatte Spaß damit. 88/100

Sehr schöne Drams und ich hab noch jede Menge Tastingnotes für Laphis in meinen Notizen. 🙂

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