Blair Athol Distillery by The Whisky Cyclist under Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 Unported License

Ein paar Teenage Blair Athol

Meine bisherigen Erfahrungen mit Blair Athol waren schon sehr gut. Da freut es mich gerade vier Flaschen aus der Highland Destillerie geteilt zu haben und die Erfahrungen in einem Beitrag zu packen.

Blair Athol 2010 – Phil & Simon Thompson

Eine Flasche Blair Athol 2010 von Phil & Simon Thompson

Als erstes ein 1st Fill Barrel. 14 Jahre gereift und von den Thompson Brothers in 274 Flaschen gefüllt. Fassstarke 51,1% stehen zu Buche. Link zur Whiskybase

Nase: Helle Früchte, Kräuter, blühende Wiesen, Honig, ein Touch Malz, Orangenschalen, etwas Salatgurke, Holzschnitzel.

Mund: Würzig mit etwas Pfeffer, Brot, Mandeln, Vanille, Zitrone, Äpfel. Ein schöner Mix, sehr stimmig, Ein reichhaltiges, deftiges Gebäckstück könnte ich mir in dieser Art vorstellen.

Abgang: Trinkige Vibes kommen auf. Die Süße-Säure-Kombination passt perfekt. Ein Klecks Vanillesahne, Kokos und Gewürze dazu.

Fazit: Das ist verdammt lecker. Schönes Volumen, gute Tiefe, sehr trinkig. Was kann man da nicht mögen? 87/100

Blair Athol 12-year-old – Phil & Simon Thompson

Eine Flasche Blair Athol 12-year-old von Phil & Simon Thompson

Gleich weiter mit den Thompson Bottlings. Ein Small Batch aus einem Refill Barrel und einem Refill Hogshead. Fast 550 Flaschen mit 50% und 12 Jahren Reifung kamen dabei raus. Link zur Whiskybase

Nase: Es dauert einen Moment, bis der Geruch von muffig zu gutem Käse übergeht. Dazu eine schöne Süße, zusammen mit Limetten. Zitrone, Kräuter, Kalk.

Mund: Ein Schwubs Meerwasser, malzige Noten, Zitronen, Limetten, Rosen, etwas Malzkaffee. Zugänglicher als die Nase, aber immer noch ziemlich fordernd.

Abgang: Schöne Süße, Vanille, Blüten, Limetten, Salz und ein guter Konter mit Gewürzen. Ab hier ist es dann gut balanciert.

Fazit: Spannend, aber davon brauche ich glaube ich dennoch nur einen Dram. Mindestens die Käsegeschichte ist irgendwie… schwierig. Mit dem Abgang komme ich dann schon besser zurecht. 85/100

Blair Athol 2009 – Maltbarn

Eine Flasche Blair Athol 2009 von Maltbarn

Wir wechseln kurz den Abfüller. Martin „Maltbarn“ Diekmann hat diesen Blair Athol abgefüllt. Aus einem Sherry Cask ging es mit 14 Jahren und 55,3% in 285 Flaschen. Link zur Whiskybase

Nase: Apfel, Rosinen, wunderbare Süße, Rübensirup, leicht nussig, etwas Brühe, Ingwer, Banane. Wow. Eine geile Nase. Viel Sherry aber auch viel Destillat.

Mund: Würzige Noten, wieder Äpfel, noch ein paar Südfrüchte dazu. Tabak und gut gereifte Sherrynoten. Die Textur ist sehr angenehm.

Abgang: Ganz kurz leicht metallisch, dann wieder die Früchte und auch ein paar wunderbare Bitterstoffe. Ein schöner Abschluss. Vielleicht hätte ich mir da noch etwas mehr Länge gewünscht.

Fazit: Leckeres Zeug, tief im Sherry, aber das ist hier voll ok. Genauso tief ist nämlich die Komplexität. Das in Kombination mit den schönen Früchten. Und das Destillat ist nicht komplett weg. Toll! 89/100 Das leere Glas hat was von getrockneten Pflaumen

Blair Athol 2015 – Phil & Simon Thompson

Eine Flasche Blair Athol 2015 von Phil & Simon Thompson

Zugegeben der hier ist noch nicht ganz ein Teenager. Aber die Kinder werden heute einfach viel früher reif, oder? 😉 Beim Whisky kriegt man das hin in dem man z.B. kleinere Fässer nimmt, mehr Oberfläche des Fasses pro Liter. Hier ist es ein Oloroso-Achtelfass. 197 Flaschen mit knapp 50% kamen dabei raus. Link zur Whiskybase

Nase: Tabak, Nüsse, Eukalyptus, Trockenfrüchte, auch Früchtebrot. Tief, tief im Sherry. Der Oloroso schreit einen förmlich an.

Mund: Grüne Walnüsse, Misopaste, Kaffeesatz, herbes Apfelmus. Auch hier wieder hohe Fassintensität. Umami, Bitterstoffe. Mit einem etwas anderen Einschlag.

Abgang: Es bleibt dabei. Hardcore Olorsoso Vibes, Mit Rinderbrühe, Nüssen, Maggi, Trockenfrüchten.

Fazit: Ich mochte den erstaunlich gerne. Erstaunlich, weil das Destillat einfach wirklich vom Fass ertränkt wurde. Dafür bin ich normalerweise nicht zu haben. Aber ein Gläschen davon, statt einer Nachspeise. Count me in! 86/100

Vielschichtig

Stark welche Aromenvielfalt sich im durchgehend hochqualitativen Destillat versteckt. Tolle Fässer kommen dazu. Ich war mehr als zufrieden mit dieser Auswahl. Trinkt mehr Blair Athol, denn er ist sehr gut.

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Bilder: Titel: Blair Athol Distillery by The Whisky Cyclist under Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 Unported License. | Flaschen: Eigene Anfertigung
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