DallE, Prompt: A widescreen impressionist-style oil painting capturing a serene landscape in the Scottish Highlands in a 900:300 ratio. The scene includes a majestic stag, a perched raven, a curious cat among vibrant wildflowers, and the distant peak of a towering mountain, evoking a tranquil and picturesque setting.DallE, Prompt: A widescreen impressionist-style oil painting capturing a serene landscape in the Scottish Highlands in a 900:300 ratio. The scene includes a majestic stag, a perched raven, a curious cat among vibrant wildflowers, and the distant peak of a towering mountain, evoking a tranquil and picturesque setting.

Eine Hand voll Highlands (Teil 12)

Mal wieder ein Tripp durch die Highlands, mit insgesamt fünf Stops. Der Start liegt im Bourbonfass, dann geht es weiter mit verschiedenen Weindingen und das Ende der Reise liegt im Torf. Fast schon philosophisch. Lasst uns lieber anfangen, bevor es noch schlimmer wird 😉

Clynelish 1996 The 26 #13 – Maltbarn

Eine Flasche Clynelish 1996 The 26 #13 von Maltbarn

Martin von Maltbarn füllt 26 Bottlings in einer Reihe von Microbottlings. Diese online exclusive, mindestens 20 Jahre gereift und eben Micro im Sinne der Auflage. Dieser Clynelish umfasst z.B. nur 30 Flaschen aus einem Bourbon Cask. In die Flasche gebracht wurden sie mit 49,3%. Link zur Whiskybase

Nase: Bevor wir in die Welt von Wachs, Honig und Bienen dürfen müssen wir erstmal durch das Maleratelier. Dann geht es in die typischen Clynelish-Noten. Zusammen mit einem cremigen Gebäckstück, Mit Vanille, Zitrone und einem Hauch Pistazie.

Mund: Wunderschön mild, mit einer angenehmen Tiefe, die vor allem über Zitrusnoten eingebracht wird. Dazu kommen wirklich alle Wachs-, Parafin- und Honignoten, die man sich wünschen kann.

Abgang: Hmm. Genau der Sweetspot zwischen süß, salzig und fruchtig. Das ist wirklich wunderbar. Drumherumliegt der Clynelish wie der Rahmen um ein Gemälde. Ganz wunderbar.

Fazit: Ein wunderschöner Clynelish, in dem man sich leicht verlieren kann. Vielleicht der einzige Makel 😉 Luft hilft dem hier wirklich. Man sollte ihm Zeit im Glas geben, er war ja auch lange im Fass. 90/100

Ben Nevis 2014 Spirits of the Forrest – Signatory Vintage for whic.de

Eine Flasche Ben Nevis 2014 Spirits of the Forrest von Signatory Vintage für whic.de

Nur acht Jahre durfte dieser Ben Nevis in einem Port Pipe verbringen, bevor er von Signatory für whic.de abgefüllt wurde. Er stammt aus der Reihe Spirits of the Forrest und ist damit 47% stark. Er wurde 2023 in 811 Flaschen gebracht. Bisher waren die Sprits irgendwie mit recharred Fässern… das lese ich hier zumindest mal nicht. Link zur Whiskybase

Nase: Alles möglichen Beerenfrüchte, von der Erdbeere über Heidelbeeren, Stachelbeeren, wirklich sehr unterschiedliche Dinge. Nicht nur die Kategorie „alle möglichen Waldbeeren“. Auch noch hellere Früchte, Äpfel, Aprikosen. Dazu kommt aber auch noch eine deutliche Note in Richtung von Erkältungsmedizin und Wachs oder Politur..

Mund: Cremig, zitronig und auch würzig. Mit Zeste, Vanille, etwas Cassis. Pflaumenmus mit Zitronenabrieb darin. Apfelschalen mit Kakaonibs.

Abgang: Noten in Richtung von Schwarzbrot und gleichzeitig auch milder Tabak. Dazu eine Orangenscheibe, und etwas Malzsirup.

Fazit: Na das war mal eine schöne Überraschung. Mit der Tiefe hätte ich nicht gerechnet, bei nur acht Jahren. Auch das Volumen ist für 47% wirklich gut. Schönes Bottling 86/100

Scotch Universe Pluto I – 122° U.2.1′ 1790.1″

Eine Flasche Scotch Universe Pluto I - 122° U.2.1' 1790.1" (Balblair)

Der Pluto aus den Highlands ist ein Balblair. Offiziell wissen wir es natürlich nicht, aber die Jahreszahl 1790 und die Region verraten es. Die erste der Abfüllungen vom Ex-Planeten kommt aus einem First Fill Amontillado Sherry Hogshead. Abgefüllt mit etwas über 10 Jahren und 56,4%. Anzahl Flaschen gibt es nicht. Link zur Whiskybase

Nase: Auf den Kernen zerriebene rote Früchte, eine tiefe florale Note. In Richtung eines langsam verwelkenden Blumenstrauß. Eine Salzkruste an einem Marmeladenglas. Oder salziges Popcorn, dass aus Versehen doch mit Karamell zubereitet wurde.

Mund: Immer noch leicht salzig, dazu jetzt noch ein paar Bitterstoffe. Eine kleine Banane, ein großer Malzbonbon. Aber insgesamt eher schwierig. Ein komisches Profil, ohne das ich es wirklich gut beschreiben kann.

Abgang: Es bleibt in etwas in dem Profil. Ein ganz leichter metallischer Ton kommt noch dazu. Die malzige Süße schlägt in etwas Honig um und es kommt noch eine leicht unangenehme Säure dazu.

Fazit: Eher nicht mein Fall. Meine Co-Reviewerin fand ihn weich und rund und langweilig. Ich hab jetzt nicht wirklich Fehlnoten bemerkt aber ich muss davon nicht mehr haben. 82/100

Nc’nean 2019

Eine Flasche Nc'nean 2019

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist das hier der fassstarke „small batch“ Whisky der jungen Highland Destille. Batch CS / GD06 hat fast 5000 Flaschen, stammt aus 43% ex-American Whisky, 55% STR Red Wine Casks und 2% Oloroso. Die Whisky sind etwas unter 4 Jahre gereift und fast 60% stark. Link zur Whiskybase

Nase: Uff. Sehr intensiv, viel Alkohol. Riecht auch so jung wie er ist. Grüner Apfel und dreckige Vanille. Eine sehr wilde Kombination an Gemüse, Kräuter und Gewürzen. Ich bin irgendwo zwischen Schlangenbohnen, Kümmel und ähnlichen Dingen.

Mund: Viel milder als mich die Nase befürchten lies. Fühlt sich aber weiterhin recht jung an. Dazu kommen florale und vegetale Säfte. Eine solide Würze und Säure kommen dazu. Das ist alles weiterhin fordernd.

Abgang: Etwas kompakter und verträglicher, wenn man das so sagen kann. Dabei kommen Früchte heraus, getrocknete Pfirsichringe z.B. Außerdem ist er salzig und zitronig.

Fazit: Nun. Prinzipiell möchte ich diese Bottlingreihe weiter verfolgen, denn ich denke da ist Potential, dass irgendwann mal den Punkt erreichen wird wo es richtig Spaß macht. Das sind verrückte Aromen bei hoher Intensität. Jetzt gerade ist er aber noch nicht da. Ich fand ihn anstrengender als ich mir gewünscht hätte. 79/100

Undisclosed Distillery 2007 – Mr. Whisky

Eine Flasche Undisclosed Distillery 2007 von Mr. Whisky (Dalmore)

Mr. Whisky ist ein deutscher Abfüller, der meines Wissens nach über Fassanteile aggiert. Hier haben wir einen Whisky, der nicht offziell genannt werden darf. Die Hinweise allerdings lassen uns wissen: Das ist ein Dalmore. Das Ende seiner 16 Jahre Reifezeit hat er in einem Islay Cask verbracht. 244 Flaschen mit 58,2% kamen dabei raus. Link zur Whiskybase

Nase: Mezcal, Zitrone, Gurke, Kaktus, etwas Motoröl, Vanille. Das ist eine schöne Kombination, stimmig und fordernd. Nichts was man erwarten würde, wenn man einen Dalmore eingeschenkt bekommt.

Mund: Zesten, knackige Säure, jugendliche Torfnoten, Wachs, Vanille, wieder „Agavenschnapps“. Auch angebranntes Gebäck. Ich bin wirklich überrascht welche Arbeit Destillat und Fass mit oder gegeneinander verrichten.

Abgang: Bitterstoffe, Sonnenblumenöl, Zitrone, low key Torfnoten. Jetzt sind wir wieder in anderen Gefilden. Und ich bleibe dabei: ich bin mir unsicher ob das Fass und der Whisky mit oder gegeneinander arbeiten. Ich bin aber gerne dabei um es rauszufinden.

Fazit: Never in my life hätte ich den Dalmore erkannt. Und dafür alleine schon mal Props an Mr. Whisky, denn der einfach Weg wäre wohl gewesen den in einem Sherryfass zu versenken. Die 16 Jahre hätte ich ehrlich gesagt aber auch nicht erkannt. So sind wir für mich irgendwo in between. Hoch spannend aber irgendwie nicht vollständig definiert. 86/100

Mehr Geld, mehr gut

Ich mag es ja überhaupt nicht, wenn das beim Whisky zutrifft. In diesem Fall ist das deutlich teurere Bottling aber wirklich mit Abstand das beste hier im Tasting. Das ist natürlich bei einer Sample Size von nur fünf Reviews wenig aussagekräftig.
Für mich war diesmal, neben der erwartbaren Bank, vor allem das Experiment zum Abschluss besonders spannend. Auch wenn ich den Dalmore nicht ganz einordnen konnte finde ich ihn dennoch mutig und gelungen. Danke Alexander für diesen Einblick!

Mehr zu: Balblair, Ben Nevis, Clynelish, Dalmore, Nc’nean, Undisclosed Highlands
Bilder: Titel: DallE, Prompt: A widescreen impressionist-style oil painting capturing a serene landscape in the Scottish Highlands in a 900:300 ratio. The scene includes a majestic stag, a perched raven, a curious cat among vibrant wildflowers, and the distant peak of a towering mountain, evoking a tranquil and picturesque setting. Flaschen: Eigene Anfertigung und freundliche Überlassung der Whiskybase
Samples: Auf der Messe gekauft, von Simple Sample, eigene Flasche (Alexander) und kostenlos von whic.de zur Verfügung gestellt (Ben Nevis, Nc’nean).