Ein Duo St. Magdalene 1982
Eine meiner Lieblingsdestillerien ist die geschlossene St. Magdalene. Längst ist sie umgebaut in Luxusappartements, den letzten Whisky brannte man hier Anfang der 80er.
Es gehört auch zu meiner Routine auf der Whiskyfair in Limburg nach Abfüllungen der Destillerie zu suchen die noch nicht probiert habe. Zum Glück gab der Sampleschrank noch was her und ich musste auch dieses Jahr nicht darauf verzichten.
Linlithgow 1982 Duncan Taylor
Linlithgow heißt der Ort in dem die Destillerie stand und einige der Abfüllungen tragen auch diesen Namen. Hier ist es ein 21 Jahre alter Vertreter aus der Duncan Taylor Peerless Serie. Abgefüllt hat ihn der unabhängige Abfüller mit 63% und es gab 264 Flaschen. Link zur Whiskybase
Nase: Zunächst relative verschlossen, dann Öl oder Kettenfett. Die typischen grasige Noten kommen dazu. Auch Zitrus, Äpfel, Rosinen und Schokolade.
Mund: Ordentlicher Antritt, kein Wunder bei den Vol.%. Dann erstaunlich trocken. Pfeffer, Zitrus und Milchcreme zeigen sich. Mit Wasser wird er deutlich wärmender, die Textur wird cremig, grasige Noten kommen dazu.
Abgang: Eine deutliche Bitternote schließt das sehr gute Gesamtbild. Äpfelkerngehäuse kommt noch neu dazu. Er prickelt auch und sorgt für Taubheit auf der Zunge. Mit Wasser wird er sehr süß.
Fazit: Nichts für schwache Nerven. Etwas ungestüm und wild. Zeitweise durcheinander. Aber auf seine Weise auch einfach gut. Mit Wasser wird er noch mal leckerer. Leider ist die Flasche mittlerweile fast leer, aber dafür konnten viele Menschen diesen seltenen Stoff probieren. 89/100
St. Magdalene 1982 Cadenhead
Ein 10-jähriger St. Magdalene aus der grünen Phase der Cadenhead Authentic Collection. 62,3% hatte er nachdem er aus den „Oak Casks“ in die Flasche kam. Link zur Whiskybase
Nase: Sticht in der Nase. Relativ flach. Nach einiger Zeit Wachs und Zitronen und Motoröl. Sehr spannend.
Mund: Zitrus und Gräser. Aber schwer zu fassen. Der Alkoholgehalt ist hoch und beschäftigt die Rezeptoren. Das ist aber schon ein angenehmes Gefühl, nicht scharf oder brennend.
Abgang: Eher süß und leicht laktisch. Bitter. Die alkoholische Stärke ist fordernd. Etwas Nüsse.
Fazit: Dauert ein wenig. Dann ist er schon wirklich gut. Faszinierend was „damals“ so alles abgefüllt wurde. Ich frage mich wie wir in 20 Jahren über die heutigen Abfüllungen denken. 88/100
Bilder: Eigene Anfertigung, Samples: Eigene Flasche, eigenes Originalsample
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