Peat & Sherry
Der unabhängige Abfüller Elixir Destillers ist unter anderem für die Element of Islay Serie bekannt. Unter diesem Label finden sich Abfüllungen aller Islay Destillerien. Die Flaschen haben die Form von Apothekerflaschen und die Bezeichnungen erinnern an die Tabelle der Elemente aus der Chemie. Der aktuelle Neuzugang der Serie hat keinen Bezug zu einer konkreten Destillerie. Viel mehr soll der Name auf den Geschmack hindeuten. Peat and Sherry.
Die Abfüllungen sind bisher Small Batches die exklusiv für bestimmte Märkte oder einzelne Händler ausgegeben wurden. Ich hatte das Glück drei der fünf Abfüllungen probieren zu können. Die Frage die einem dabei entgegen springt: Alles die gleiche Suppe oder kann man wirklich Unterschiede erkennen?
Peat & Sherry Islay Blended Malt Elixir Destillers Germany Exclusive
Mit 58,2% wurden 500 Flaschen exklusiv für den deutschen Markt abgefüllt. Link zur Whiskybase
Nase: Pfeffer, Sherry, Sulfur und Peat. Steht auch in etwa auf der Flasche, nicht wahr? Seetang und ein paar rote Früchte kommen auch noch dazu. Die Zündhölzer sind mir mit der Zeit aber deutlich zu dominant. Das ist nicht schön.
Mund: Relativ bitter und leider auch wieder zu schwefelig. Dazu kommt eine sauere Note und wieder Torf. Zwischendrin glaube ich Pilze zu schmecken. Außerdem ist da auch noch etwas Frucht. Genau sagen kann ich es nicht, grün, rot, gelb… mittelfruchtig?
Abgang: Wie zu erwarten bleibt die Bitternote. Er ist immer noch leicht schwefelig, aber das ist jetzt nicht mehr ganz so schlimm. Außerdem gibt es Nüsschen, das versöhnt etwas.
Fazit: Geht so. Der Schwefel entpuppt sich für mich als Fehlnote. Dabei bin ich darauf meistens gar nicht so anfällig. Ansonsten sind natürlich schon spannende Anklänge da, aber in Summe ist das leider nicht genug. 80/100
Peat & Sherry Islay Blended Malt Elixir Destillers The Whisky Exchange 20th Anniversary
Mit 56,8% wurden 402 Flaschen für The Whisky Exchange abgefüllt. Das ganze im Rahmen der 20th Anniversary-Reihe des Händlers. Link zur Whiskybase
Nase: Gelbe Früchte, Peat und Sherry. Ein Grill steht am Strand. Die Kohlen sind gerade erst angefacht worden. Wir trinken eine heiße Schokolade mit etwas Vanille, während wir warten.
Mund: Pfeffer und Kohle, auch wieder Torf. Ein wenig Bacon mit Honigglasur und Kräutern. Jetzt grillen wir über offnem Feuer. Pinien oder Tannenharz verbrennt dabei.
Abgang: Ganz kurz ist er sehr bitter. Das legt sich dann aber schnell und wird richtig lecker süß und peaty. Leichte Säure ist auch zu verspüren.
Fazit: Der macht mir viel Spaß. Es gibt ordentlich was zu schmecken und gleichzeitig ist er sehr trinkig. Der ist schnell mal in einer schönen Runde eingeschenkt. Beim ersten Riechen und Schmecken kommt ein „Oh!“ und dann ist das Glas schneller leer als man vor hatte. 87/100
Peat & Sherry Islay Blended Malt Elixir Destillers Belgium Exclusive
Für den belgischen Markt hat der Peat & Sherry 59,2% und es wurden 900 Flaschen abgefüllt. Hätte ich spontan nicht gedacht, dass man für Belgien eine höheren Outturn abfüllt als für Deutschland. Link zur Whiskybase
Nase: Schokolade, Pfirsichspalten, der Peat hält sich eher zurück, ist aber grundsätzlich da. Einige Vanille-Anklänge.
Mund: Schokolade und Peat – jetzt deutlich präsenter! Auch eine schöne Süße. Zwischendrin ist da immer wieder Tomate oder aber eine Bolognesesauce, die angebrannt ist. Irgendwas in die Richtung.
Abgang: Deutlich bitter. Die Schokolade ist mittlerweile aber weg. Ein paar rote Früchte gesellen sich dazu. Auch Säure ist vorhanden.
Fazit: Wahrscheinlich der komplexeste der drei und auch wieder ganz anders. Schön, dass man wirklich so deutliche Unterschiede finden kann. 87/100
Same Same?
Definitiv nicht und das ist schön. Das Bottling für Deutschland hat mir persönlich zwar nicht so gut gefallen, aber die anderen beiden waren ganz wunderbar. Der TWE exklusive ist für mich geschmacklich der beste, der belgische hingegen hat mehr Tiefe.
Aber alle drei sehr unterschiedlich. Schönes Experiment. Ich freue mich auf Wiederholung. Und falls jemand die anderen beiden zufällig rumstehen hat: Ich freue mich über einen Sampletausch 😉
Bilder: Eigene Anfertigung, Samples: Eigene Flaschen und privat gekauftes Sample
Ich korrigiere Tobias ja nur nur ungern aber ich fand den Belgier bei unserem gemeinsamen Tasting deutlich besser. Eher bei 88-89 und der klare Sieger aus dem kleinen Vergleich. Bleibt die Frage warum Belgien 600 Flaschen bekommt aber umso besser, so kann man ihn aktuell auch noch bestellen.