Laphroaig Cask Strength 10-year-old

Eine Abfüllreihe mit Tradition. Schon seit über 20 Jahren kommen die Abfüllungen auf den Markt. Dabei sind die Designs unterschiedlich und erst seit 2009 steht ein Batch auf den Flaschen. So sind wir heute bei Batch 014. Ich bin großer Fan dieser Abfüllungen und habe fast immer eine Flasche davon offen im Regal. Die Intensität die schon ein trinkstarker Laphi an den Tag legt ist sehr hoch, die fassstarken Gesellen machen da noch mehr Spaß. Zeit hier noch ein paar Lücken zu schließen!

Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 005

Eine Flasche Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 005

Im Februar 2013 wurde die fünfte Auflage des Laphi CS 10, wie er von den Nerds genannt wird, in die Flasche gebracht. 57,2% hat die Abfüllung. Mehr weiß man nicht. Link zur Whiskybase

Nase: Erstaunlich viele Früchte, Karamell und trockener Rauch. Dann wieder Jod und Gischt. Und zurück zur Frucht. Zwischendrin sticht der Alkohol allerdings ein wenig.

Mund: Jod, Rauch, Honig mischen sich mit Zitrone und einer gewissen Schärfe. Es wird immer wieder salzig und medizinisch. Deim zweiten Mal kommen auch wieder schöne Früchte.

Abgang: Salzig und leicht kräutrig geht es dahin. Die Bitterstoffe lassen den Speichel im Mund zusammenlaufen. Früchte und Torf bilden eine intensive Melange. Der Torf bleibt gefühlt ewig an der Zunge kleben.

Fazit: Wechselweise leicht zu trinken und ein Islay-Monster. Spannende Erfahrung und in der Kategorie der 10-jährigen Whisky sicherlich in der oberen Liga. 87/100

Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 006

Eine Flasche Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 006

Es geht weiter im Februar des Jahres 2014. Die sechste Instanz hat 58,0%. Auch hier keine Infos zu Mengen und Fässern Link zur Whiskybase

Nase: Das geht gut los. Torf und Speck liegen auf einer Metallplatte Darüber wird eine Zitrone ausgepresst. Einige Kräuter kommen dazu und auch Vanille.

Mund: Torf, Rauch, süßlich. Viel mehr bleibt nicht zu sagen. Doch: Mit Wasser kann man Früchte rausholen. Aber es stellt sich die Frage: Wozu?

Abgang: Trocken geht es dem Ende zu. Ich bilde mir ein da ist etwas Sherry. Auf jeden Fall Bitterstoffe, Torf und Süße. Asche und Rauch kommen dazu.

Fazit: „This Is peat!“ sagt Christian und ziemlich lecker ist er auch. Man könnte das vielleicht „eindimensional“ nennen. Das ist er aber nicht. 88/100

Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 007

Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 007

Der siebte Streich kommt mit einer neuen Information: Die Abfüllung aus dem Januar 2015 stammt aus „Seasoned Charred Oak Barrels“. Also aus Fässern die mit (in dem Fall unbekannter Flüssigkeit) vorgelegt wurde. Zusätzlich wurde extra ausgekohlt. Abgefüllt wurde mit 56,3%. Noch ein kleines Details: Das ist die Abfüllung aus dem Jahr des 200jährigen Bestehen. Link zur Whiskybase

Nase: Schinken-Honig-Honig-Schinken. Vielleicht wurde ja das Fass mit einem Fleischsaft-Honig-Smoothie vorgelegt? Spaß beiseite, das ist ziemlich nett. Dazu kommt dann noch (etwas) Torf, Salz und schöne, leicht geräucherte Früchte.

Mund: Es kommen Kräuter dazu und es bleibt süßlich. Wieder viel Honig. Der Peat wird etwas intensiver, aber nicht viel.

Abgang: So dezent bleibt es dann auch. Zitrone und Schokolade auch der Honig ist wieder da. Es bleiben die Aromen die man erwartete ein wenig aus.

Fazit: Christian: Hm, Honig. Unglaublich trinkig und vergleichsweise sehr mild. Könnte noch ein wenig prägnanter sein. Vielleicht wünscht man sich mehr Laphi. Ich finde es mindestens mal interessant was der CS10 noch so kann. Denn schlechter Whisky ist das sicher nicht. 87/100

Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 008

Eine Flasche Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 008

Im achten Fall sind erneut die „gewürzten, verkohlten Fässer“ im Einsatz. Im März 2016 wurden die Flaschen mit 59,2% starken Whisky aus diesen gefüllt. Link zur Whiskybase

Nase: Extrem süß marinierte Gurken. Kennt ihr diese Sandwichgurken, die in Zuckerwasser eingelegt werden? Das, nur das es Zuckersirup war. Dazu Asche, der Geruch von Meer und auch noch leichte Früchte.

Mund: Salz über ein Apfelkompott gestreut. Dazu Pfeffer über gebratenem Seetang. Das ganze gerauchter über süßlichem Rauch.

Abgang: Auch im Abgang bleibt eine brutale Süße die Dominante. Rauch und Torf dürfen auch noch mitspielen.

Fazit: Absolut trinkig, mir schlußendlich aber etwas zu süß für meinen Geschmack. Dennoch ist es eine gute und vor allem aromatische Abfüllung. 87/100

Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 013

Eine Flasche Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 013

Im Januar 2021 wurde diese Abfüllung in die Flasche gebracht. Meine Vermutung ist sie hätte bereits Ende 2020 rauskommen sollen und ist durch die Pandemie bedingt etwas später gekommen. 57,9% stehen zu Buche, die Reifung erfolgte in ex-Bourbon Barrels und es wurde gefärbt (Schande!) Link zur Whiskybase

Nase: Neben etwas süßem Honig und einer eher ungewohnten Mineralität ist es ein gewohntes Profil: Dicker, fast schon fester Rauch gepaart mit Torf und Jod.

Mund: Es wird „Coastal“: Seetang, Salz und Zitrone. Dazu deutliche Bitterstoffe und ein Abstecher in die Küche mit Pfeffer, Thymian und gekochten Pfirsichen. Torf und Rauch sind jetzt deutlich weniger.

Abgang: Damit ist nach dem Schlucken aber gleich Schluß. Extrem viel Rauch und Würze laufen den Rachen hinab. Chili und Pfeffer wärmen. Dazwischen sind noch Vanille, Banane, Traube und Waldhonig.

Fazit: Ziemlich lecker und irgendwie auch gut balanciert. Es fehlt aber etwas. Ich kann es nur nicht festmachen was. 88/100

Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 014

Eine Flasche Laphroaig Cask Strength 10-year-old Batch 014

Die aktuell jüngste Abfüllung der Reihe. Abgefüllt Mitte 2021 mit 58,6% und wie es scheint ausschließlich aus ex-Bourbon Barrels. Anscheinend ist das auch wieder Anlass genug um die Abfüllung einzufärben. War scheinbar nicht dunkel genug. Link zur Whiskybase

Nase: Zu Beginn vor allem Kräuter und Torf. Wenn man etwas wartet, dann kommt ein Kuhstallprofil durch, dass ich eher anderen Islay Destillerien zuordnen würde. Aber das ist deswegen nicht schlecht. Dazu kommt noch eine saure Fruchtnote und etwas Metall. Salz und Seetang kann ich auch noch identifizieren.

Mund: Erstmal sind die Torfnoten deutlich zurückgedrängt. Würzige Noten aus Pfeffer, Chili und Ingwer dominieren. Dann kommen bitterer Tee, salziges Trockenfleisch und dann kommt auch der Torf wieder raus. Zusammen mit einer schönen Fruchtnote und gleichzeitig medizinischen Noten.

Abgang: Wärmend geht es dem Ende zu. Mentholzigaretten (gibts eigentlich West Ice noch?) gehen über in die salzigen Fleischnoten und das leicht metallische, was ich in der Nase schon fand. Auch die Früchte sind noch am Start. Er ist kürzer als ich mir wünschen würde.

Fazit: Ich hab diesen CS10 zweimal verkostet. Das erste mal war ich ehrlich gesagt enttäuscht. Zum Glück hab ich (aus Versehen) ein zweites Sample besorgt. Das war um Längen besser. 89/100

Ich weiß schon…

… warum ich großer Fan dieser Abfüllungen bin. Die durchschnittliche Qualität ist unglaublich. Keine Ausreißer nach unten. Und ich vermute sogar: Wenn ich sie nicht gegeneinander, sondern gegen andere Abfüllungen oder Destillerien tasten würde, dann wären die Punkte noch höher. Weiter so Laphroaig. Das mit dem Färben und den Preisanstieg beklage ich dann ein anderes Mal 😉

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Bilder: Freundliche Überlassung der Whiskybase und eigene Anfertigung
Samples: Privat gekauft und eigene Flaschen