Backe backe Kuchen oder wenn schottischer Whisky auf Ungarischen Tokajer trifft
Schon lange habe ich mit dem Gedanken gespielt mir den „A Tale of Cake Limited Edition“ der Hihghlands Brennerei Glenmorangie zuzulegen. Am Anfang war es das lustige Flaschendesign. Als ich mich ein bischen eingelesen habe war es die Neugierde auf einen Whisky der die Meinungen schon Spaltet von genial bis zu viel zu teuer. Ausserdem habe ich mir einige Interviews mit Dr. Bill Lumsden, Director of Distilling, Whisky Creation & Whisky Stocks bei Glenmorangie und Arbeg angehört und war fasziniert von seiner interessanten Persönlichkeit zur einen Hälfte Genussmensch, zur anderen Hälfte etwas wie ein „verrückter“ Wissenschaftler. nun langer Rede kurzer Sinn ich habe ein gutes Angebot gefunden und hier ist er.
Zur Brennerei
Glenmorangie wurde 1843 im Ort Tain in den Gebäuden einer Brauerei nahe der noch älteren Balblair-Brennerei gegründet. 1887 wurde die Glenmorangie Distillery Co. Ltd gegründet und 1918 an McDonald & Muir verkauft. 1980 und 1990 wurde die Anzahl der Brennblasen jeweils verdoppelt, sodass zur Zeit mit 8 Brennblasen eine Gesamtmenge von 4 Millionen Litern purem Alkohol produziert wird. 2004 wurde Glenmorangie schließlich durch Luis Vuitton Moet Hennessey übernommen.
Der Whisky
Laut Dr. Bill Lumsden ist Backen analog zu Whisky-Herstellung eine exakte Wissenschaft. Aber man muss diese Wissenschaft nicht verstehen, um einzutauchen und das köstliche Ergebnis zu genießen. Die Mission von Dr. Lumsden bestand darin, die Freude am perfekten Stück Kuchen in flüssiger Form einzufangen. Er hat schließlich einen köstlich süßen und weichen Glenmorangie, den er in ungarischen Tokajer-Fässern zubereitet hatte in seinem Labor in Edinburgh geschaffen. Tokajer Wein gehört zu den süßesten Weinen der Welt und passt perfekt zu Desserts. Das Tokajer Anbaugebiet liegt zu 90% in Nord-Ungarn und zu 10% in der Süd-Slowakei. Der Name ist ein geschütztes Anbaugebiet und kommt von der ungarischen Stadt Tokaj. Die Verpackung soll an eine Kuchenverpackung erinnern. Naja, sie ist zwar sehr spassig aber ob Kuchen so verpackt ist – vielleich ja in Schottland ;-).
Es handelt sich um einen no age statement Whisky mit 46% Vol. Alkohol der weder kaltfiltriert noch gefärbt ist. Link zur Whiskybase
Farbe:
dunkles Kupfer
Nase:
etwas Passionsfrucht, Pfirsich und Birne sowie Mango, Brotgewürz und Eichenholz
Typisch für Glenmorangie kommt auch die Honigwabe und die Vanille gut rauss.
Zu guter Letzt noch frisscher Biskuitteig und ein Hauch von Milchschokolade.
Geschmack:
Das Mundgefühl ist überraschend üppig und säuerlich zugleich, zusätzlich gibt es süße, kuchenartige Aromen – Honig, weiße Schokolade, Aprikose, Mandel-Vanille und Birne. Abgerundet wird das Ganze von einer frischen Orangennote.
Abgang:
Der Nachgeschmack erinnert wieder an eine köstliche Kombination aus Honigwabe, Schokoladenmandel und Nüssen, ist aber nicht sehr lange.
Fazit:
Auf jeden Fall ein Whisky der ein zweites und auch drittes Glas verdient ;-). Ob es nun ein flüssiges Stück Kuchen ist muss jeder für sich entscheiden. Für mich hat Dr. Bill auf jeden Fall einen sehr interessanten und auch wirklich an einen Obstkuchen erinnernden Whisky geschaffen.
87/100
Bilder: Eigene Anfertigung (Stefan) | Sample: eigene Flasche
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