On the road Episode 2 – Multnomah Whiskey Library Portland

Da es mich beruflich regelmassig nach Portland verschlägt habe ich das Glück dort alle Paar Monate eine der schönsten Whiskybars aufsuchen zu können. Die Whiskylibrary ist eine lokale (und darüber hinaus) Institution und beeindruckt gleichermaßen mit Ambient und Auswahl. Daher heute ein kurzes Review in der Kategorie “On the road” zur Multnomah Whiskey Library https://mwlpdx.com

Bei der Ankunft meldet man sich am Empfang an und muß dann meistens 30min bis 2h warten, wenn man überhaupt einen Platz bekommt. Es gibt alternativ die Möglichkeit einer Mitgliedschaft für $600/a. Dann bekommt man bevorzugt Einlass, kann eine Flasche einlagern und hat Zugriff auf einige besondere Whisky. Zum Warten gibt es auf dem Ground Floor eine zweite Bar, die lohnt sich meines Erachtens aber eher weniger. Ich habe es dann immer vorgezogen noch wo anders einen Cocktail zu trinken oder an einem anderen Tag wiederzukommen.

Wenn man es dann nach oben geschafft hat erwartet einen ein beeindruckender Saal, der an den Wänden bis unter die ca. 5m hohe Decke mit Whiskys bedeckt ist. Ein sehr cooles Ambiente, nicht zu voll, schwere Ledersessel und dunkles Holz. Lediglich die Musik ist teilweise etwas laut und wie immer in den USA ist es sau kalt. 🙂

Das Angebot kann sich absolut sehen lassen, es gibt über 1.000 Spirits, darunter  400-500 single malts. Diese beginnen bei $5 / 1,4 ounces (gut 4cl) und gehen bis auf $747 (Ladyburn 43y / 1973 – Blackadder). Dann doch lieber den 37y / 1964 Black Bowmore für $544!

Wenn man sich dann nach einem längeren Studium der sich ständig verändernden Karte entschieden hat, angelt der Barkeeper die Flasche erst einmal aus den X-Reihen Flaschen an einer der Wände. Zum Teil müssen die Mitarbeiter dafür auf eine schicke Leiter krabbeln, was sie unterschiedlich gut meistern. Dann bringt der Barkeeeper die Flasche an den Tisch und füllt aus einem Jigger in ein Nosing Glas. Das hat Stil, macht Spaß beim Zusehen und man hat die Garantie auch wirklich den richtigen Whisky zu bekommen. Die Frage ob neat oder on the rocks hat mich dann allerdings irritiert, dachte hier wird Eis erst garnicht angeboten, aber es ist eben Amerika.

Die Auswahl an Bourbon und Rye ist für einen Euopäer entweder nebensächlich oder noch beeindruckender als die Single Malt Auswahl. Mit persönlich fehlt aber der Draht zu den diversen, extrem hochpreisigen Pappy van Winkel und Co.

Apropos Preise: Diese sind durchaus hoch, für das Ambiente aber noch okay, solange man bei normalen Abfüllungen bleibt. Die Brora und Port Ellen Abfüllungen liegen konstant 300-350$, aber ich habe ehrlich gesagt natürlich auch keine Ahnung wie man Preise in eine Bar kalkuliert. Ist jedenfalls immer ein schöner Abend und ist sicherlich ein toller Ort. Beim letzten mal habe ich für einen kleinen Salat, einen guten Cocktail (Manhattan) und nen schönen aber nicht exklusiven Single Malt (Clynelish 23y 1988-2013 / Octave) inkl. tip 80$ gelassen. Das macht man mal besser nicht jeden Abend.

P.S. Noch ein Insidertip zum Schluß. Der Code auf dem Klo ist 5050 🙂

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