Haggis und Wiener Schmäh – Messebesuch „The Village“ 2017 Teil 1

Im Rahmen der Freizeit und Garten Messe in Nürnberg findet seit fünf Jahren die Whiskymesse „The Village“ statt. Natürlich nicht ohne uns und ohne Bericht hier im Blog. Im ersten Teil beschäftige ich mich mit der Messe allgemein, in Teil zwei und drei mit dem flüssigen Gold.

Wie in jedem Jahr war am Freitag vor Messebegin Pre-Opening. Der Besuch hier lohnt für den geneigten Whiskyfan, denn da spielt eine Band für nettes Ambiente, es ist bei weitem nicht so voll und es gibt noch alle Bottlings. Das kann einem am Samstag schon keiner mehr garantieren! Kurz nach 17:00 kommen wir an, suchen die passende Halle und verstauen unsere Garderobe. Am Eingang zur Halle gibt es das Nosingglas (im Ticket inbegriffen), passend zum St.-Patricks-Day dieses Jahr in grün bedruckt. Also Glashalter um und rein ins Vergnügen.

Nach kurzer Orientierung finden wir uns als erste Station bei Michael Redel am Cadenhead Stand ein. Für den unabhängigen Abfüller schmeißt er als Local Dealer den Stand und schafft es Stammkunden wie interessierte Neulinge mit seiner freundlichen und fröhlichen Art in den Bann zu ziehen. Zu unserer Freude ist Malts of Scotland gleich nebenan. Auch hier hat die „Lokalprominenz“ den Stand inne, Andreas Hertl und seine Crew vertreten den Abfüller aus Paderborn. Zwischen den beiden Ständen wird unsere kleine Gruppe dann nach und nach komplett und wir ziehen eine Runde weiter.

Nächster Halt ist Dun Bheagan, eine Marke der Ian McLeod Gruppe. Hier wartet man mit günstigen Messepreisen für die mitgebrachten Bottlings auf. Bei einem zögere ich tatsächlich kurz, entscheide mich aber dafür vielleicht später noch mal vorbei zu schauen. Auch unter dem Sansibar Label werden Whiskys abgefüllt. Teilweise mit sehr aufwendig designten Labels und sehr attraktivem Inhalt. Auch hier verweilen wir eine Zeit lang. Letzter Halt vor der Essenpause ist dann noch Berry Bros. & Rudd. Ein weiterer unabhängiger Abfüller, diesmal aus  London.

Wer sich an dieser Stelle fragt ob gar keine Destillen direkt vertreten waren: doch. Allerdings hatten die nur Standardabfüllungen dabei, die man in jedem gut sortierten Getränkemarkt kriegt. Selten ist mal ein exklusiveres Bottling dabei und noch seltener sind diese echte Highlights. Das ist jedes Jahr eher enttäuschend. Außer man möchte unbedingt mit Messehostessen von Louis Vuitton Moët Hennessy plaudern… sowas gibt’s tendenziell an anderen Ständen nicht. Auch die deutschen Whiskydestillen, die zahlreich vertreten sind, haben es mir nicht angetan. Deren Produkte treffen quasi nie meinen Geschmack.

Zum Essen gibt es ausreichend zur Auswahl und auch wirklich Brauchbares. Das Haggis z.B. ist zwar nicht mit schottischem vergleichbar, aber für Messeessen absolut ok. Wir hatten unseren Imbiss direkt bei der Bühne und haben uns so von der Band begleiten lassen. Das ist eine nette Abwechslung und gibt auch immer die Gelegenheit ein wenig in die Runde zu blicken.

Auf der zweiten Runde sind wir dann direkt zum Whisky Club of Austria. Der Stand des Clubs mit Sitz in Wien ist jedes Jahr das absolute Messehighlight. Nicht nur das die Jungs großartig drauf sind und mit einem unglaublichen Wissen und echter Freude beraten. Sie fahren auch noch ihren gesamten Flaschenbestand nach Nürnberg und bieten Samples daraus zur Verkostung/zum Verkauf an. Ich möchte sagen alleine wegen diesem Stand lohnt für Liebhaber der Besuch. Dieses Jahr befand sich der Club übrigens in bester Gesellschaft mit der Scotch Malt Whisky Society direkt nebenan. Vom Stand der Society mögen aber andere berichten. Einer der Autoren hier ist es jetzt Mitglied, hab ich mir sagen lassen. 😉

Auf dem Weg raus machen wir noch kurz Halt bei Whiskyraritäten Langer. Dort verkauft man eben genau das: echte Raritäten. Preise im hohen drei- oder vierstelligen Bereich sind keine Seltenheit. Imposant sowas mal in größerer Menge an einem Stand zu sehen.

Insgesamt war das ein echt toller Abend. Einziger Kritikpunkt meinerseits: Das Ticket ist nicht inklusive Nutzung der Öffis. Das wäre beim stolzen Preis von 25,- meiner Meinung nach absolut drin. Oder sogar notwendig, schließlich wird da fast niemand fahrtüchtig aus der Halle gehen. Dennoch kann ich nur noch einmal betonen: Wer gerne Whisky trinkt und in der „Nähe“ wohnt sollte da hingehen! See you next year.

P.S.: Der Vollständigkeit halber sei noch gesagt, es gibt auch jedes Jahr Tastings und Messebottlings. Zu beidem kann ich dieses Jahr nichts sagen.

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