Doppelbock war gestern – Dubble, Tripple, Quadrupple

oder auch Klosterbier mit 11% und mehr

Meine Frau und ich sind große Fans von belgischem Bier. Klingt komisch, ist aber so. Belgisches Bier ist unglaublich gut wenn man mal die komischen Fruchtbiere weglässt und eben vorher genau schaut um was für ein Bier es sich handelt (gell Tobias!). Viele der belgischen Brauereien blicken auf eine sehr lange Tradition zurück und verwenden natürliche Zutaten, setzen aber entgegen unserem Reinheitsgebot z.B. noch Zucker zu. Sehr erfreut haben wir festgestellt das die Niederlande so etwas wie eine ständige Dependance Belgiens sind. Selbst in einem normalen Supermarkt gibt es eine beeindruckende Auswahl an belgischen Bieren und in den Spirituosenläden sind dann noch viel mehr.

Ich mah deutsche Klosterbiere und entsprechend auch die Trappiste Bier und hatte daber ohnehin vor einige durchzuprobieren. Auf Raten meiner Frau nahm ich dann zum Einstieg das Trapppiste Rochefort 10 mit.

Erst daheim stellte ich sehr beeindruckt und etwas eingeschüchtert fest das es flotte 11,3% hat … 11,3% für ein Bier? Bring it on!

Also entschied ich mich dieses Bier einmal für unseren Blog zu tasten und gleich noch eine zweites Trappistenbier mit ähnlich „Gewicht“ zu testen.

Aber zunächst noch etwas Hintergrund zu Trappistenbier. Diese Biere werden ausschließlich durch Trappistenmönchen gebraut und der Großteil des erwirtschafteten Erlöses des Verkaufs des Biers muss sozialen Werken dienen. Man tut also mit jedem Glas irgendwie noch etwas Gutes! Ein tolles Konzept in der heutigen Zeit und eines welches sich gut entwickelt, denn von den aktuell elf Trappisten sind vier erst in jüngster Zeit (wieder) dazu gestoßen sind. Nach wie vor dominiert Belgien mit sechs Brauereien, gefolgt von zwei in den Niederlanden und je einer in Österreich, Italien und USA. Die letzten drei und eine der beiden aus den Niederlanden sind die Neuzugänge aus den Jahren 2010-2015. Zu den wirklich alten (früher als 19. Jhdt.) und durchgängig aktiven Brauereien gehören Chimay, La Trappe, Rochefort, Westmalle, Westvleteren. Von Ihnen ist Rochefort mit einer Gründung aus dem Jahre 1595 mit Abstand die älteste.

Das „Trappistes Rochefort” wird ausschließlich aus natürlichen Rohmaterialien hergestellt: Quellwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Zucker und Hefe. In der Flasche findet eine zweite Gärung statt, wodurch das „Trappistes Rochefort” seinen vollen Geschmack entfaltet. Das Angebot umfasst drei optisch sehr ähnliche Biere welches sich lediglich durch eine farbige Nummer auf dem Ettiket unterscheiden.

Rochefort 6: roter Kronkorken – 7,5 % – habe ich nicht gefunden
Rochefort 8: grüner Kronkorken – 9,2 % – probiert und nicht so spannend
Rochefort 10: blauer Kronkorken – 11,3 % – weiter unten

Bei der Brauerei Rochefort handelt es sich mit einer jährliche Bierproduktion von 18.000 Hektoliter um eine der kleineren. Zum Vergleich Kitzmann, der Lokalmatador meiner Jungen, in Erlangen liegt bei über 100.000 Hektoliter. Schneider mit dem genialen Tap5 liegt bei über 300.000 Hektoliter … von echten Grossbrauerein brauchen wir eRat garnicht zu reden.

Trappistenbiere sollten bei Kellertemperatur (12 bis 14 Grad) und nicht im Kühlschrank gelagert werden, ansonsten werden sie trüb. Das kann ich bestätigen und leider lies sich dies somit für das Tasting im Urlaub auch nicht beheben. Vor dem Genuss sollte das Bier laut Hersteller mindestens acht Tage ruhen, damit sich die Schwebestoffe ablagern können. Beim Einschenken ist sehr behutsam vorzugehen, um die Sedimente in der Flasche zu belassen, der Hefesatz sollte nicht in das Glas gelangen. Trappistenbier serviert man in einer speziellen Schale, damit es atmen kann und das volle Aroma entfaltet. Das letzte zehntel dringt der Kenner separat.

So und nun zum Tasting:

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Bier Nr. 1: Rochefort 10 – 11,3%
Farbe: Sehr dunkleres braun, fast schwarz, trüb (siehe oben) ein bisschen wie Colaweizen mit viel Cola
Nase: Frisch, süßlich malzige Note
Geschmack: Süßlich malzig mit leichter Bitternote, ganz leicht feinperlig, Noten von Portwein und Lakritze, leichte Alkoholnote im Abgang

Bier Nr. 2: La Trappe Quadrupel – 11%
Farbe: dunkler Bernstein / Kupferbraun
Nase: sehr frisch, spritzig
Geschmack: Insgesamt leichter, malzig, mit leichter Kirschnote, weniger süß mit leichter Bitternote im Abgang

Fazit:
Beide Biere sind sehr lecker. Ich finde das Rochefort fantastisch, meine Frau bevorzugt das La Trappe. Am Besten wie Wein genießen und nicht an Bier denken sonst ist der Abend schnell vorbei.

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